Apulische Oinochoe, 325—300 v. Chr.

H. max. 65,1 cm, Inv.-Nr. CV 204, CVA Altenburg 3, Taf. 103 (344)

Apulische Oinochoe, Foto: PUNCTUM/Esther Hoyer

Eine Deutung des Vasenbildes dieser unteritalischen Kanne gelingt zwar nicht eindeutig, die Aussage reiht sich aber sichtbar ein unter die Trost und Hoffnung spendende Motivik speziell für das Grab bestimmter Gefäße. Sei es die Siegesgöttin Nike, die dem Menschen in seinem Streben um eine höhere Existenz letztlich den Erfolg verheißt, sei es die Morgenröte Eos - das von einer Flügelfrau gelenkte Gespann aus vier weißen Rossen, das über dem Meer aufzusteigen scheint (wie es ein kleiner Delphin sowie Meeresschnecken anzeigen), kündet von einer Befreiung der Seele. Im unteren Bildfeld hat sich der Liebesgott Eros zwischen ein Paar aus Mädchen und Jüngling gereiht. Der Boden der Kanne ist durchbrochen gearbeitet, ein weiterer Hinweis auf den alleinigen Gebrauch beim Begräbnisritual, auf die libatio (Trankopfer) des Toten. Bei der Technik der Vasenmalerei handelt es sich um einen Vorläufer des polychromen, canosinischen Stils.

Apulische Oinochoe
325—300 v. Chr.
H. max. 65,1 cm
Inv.-Nr. CV 204
CVA Altenburg 3, Taf. 103 (344)

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