Cellainnenfriesplatte von Bassai, Gipsabguss, 1. Hälfte 19. Jh.

66 x 132 cm, Inv.-Nr. A 89

Cellainnenfriesplatte von Bassai, Foto: PUNCTUM/Bertram Kober

Für den römischen Reiseschriftsteller Pausanias war der Tempel von Bassae-Phigalia einer der schönsten Bauten der Peleponnes. Vom Tempel stand bei seiner Entdeckung im 18. Jh. nur noch der Säulenkranz. Daher war der Ort bei den Hirten der Umgegend unter dem Namen  Έις τοùς στύλους („zu den Säulen“) bekannt. Das Tempelinnere zeigte sich bei der ersten Untersuchung im Jahr 1811/12 als ein Berg von zusammengestürzten Architekturteilen. Daher entging der verschüttete Cellainnenfries – der einzige erhaltene figürliche Innenfries einer griechischen Tempelcella – auch den Steinräubern. Schließlich war es ein Tier, dass die Ausgrabung beflügeln sollte. Ein Fuchs hatte zwischen den Steinen seinen Bau angelegt, durch den man einen Einblick in die Tiefe des Trümmerhaufens gewinnen konnte. Er hatte sich nämlich eine Friesplatte (A 89) zum Lager erkoren, welche man als erstes entdeckte, und die den Altertumsforschern eine reiche Ausbeute versprach. Sie war Teil des Kentauromachie-Zyklus, der den Streit zwischen dem mythischen Volk der Lapithen mit den Kentauren darstellt. Datiert wird der Fries um 420/415 v. Chr. Nicht nur der Faltenstil, auch die räumliche Tiefe des Reliefs vereint wie die Nike des Paionios unterschiedliche Bewegungsphasen. An beiden Werken mag man die gleiche dramaturgische Künstlerhand erkennen.

Cellainnenfriesplatte von Bassai
Gipsabguss
1. Hälfte 19. Jh.
66 x 132 cm
Inv.-Nr. A 89

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