2011

Restaurierte Werke: Pietro Perugino

Im Rahmen des Programms Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut der Kulturstiftung der Länder und der Kulturstiftung des Bundes (KUR) wurden zwei Tafeln von Pietro Perugino aus der Sammlung des Lindenau-Museums restauriert.
Die beiden großformatigen Tafeln des umbrischen Meisters und Lehrers Raffaels, Pietro Perugino, die größten der Sammlung, stellen nach neuester Forschung die heilige Margarethe von Antiochia und den seligen Franziskus von Siena dar. Sie gehörten ursprünglich zum Hochaltar von Santissima Annunziata in Florenz, einer Kirche des Servitenordens und einer der populärsten in der Stadt. In der Ausstellung können die Besucher die Schritte der Restaurierung, aber auch die Gestalt und die Ausmaße des Altars sowie sein Bildprogramm nachvollziehen. Die in Florenz lebende Kunsthistorikerin Dr. Wiebke Fastenrath Vinattieri hat intensiv über den Altar geforscht: über seine Geschichte und über die drei Künstler, die an ihm beteiligt waren. Sie bringt nach ihrem Studium der Quellen und nach genauer Analyse des Sichtbaren neue Aspekte zu seiner Rekonstruktion vor: vornehmlich zur Ikonographie, zur Form und Formwandlung sowie zu den Raumbeziehungen. Sie entwickelte zudem die Grundlagen für eine Zeichnung sowie eine 3D-Visualisierung des Hochaltars, die von Tilman Kuhrt und Thomas Schneider von der Leipziger School of Design ausgeführt wurden. Die Restaurierung der Tafeln durch den freiberuflichen Altenburger Diplom-Restaurator Johannes Schaefer brachte zusätzliche Erkenntnisse mit sich und unterstützte die kunsthistorische Forschung.
Im Zusammenhang mit der Ausstellung erscheint das "Bulletin Nr. 2, Frühe italienische Malerei im Lindenau-Museum Altenburg", das die Restaurierung dokumentiert und den neuesten Stand der kunsthistorischen Forschung vorstellt.
Am 20. Januar veranstaltete das Lindenau-Museum ein wissenschaftliches Kolloquium zur Restaurierung der Altartafeln und zur Rekonstruktion des Hochaltars von Santissima Annunziata in Florenz.

IM KABINETT: Dozenten des Studios Bildende Kunst stellen aus

1971 wurde am Lindenau-Museum das Studio Bildende Kunst gegründet. Es knüpft seitdem in immer neuen, aktualisierenden Formen an die Idee der Kunstbildung an, die bereits den Museumsgründer Bernhard August von Lindenau geleitet hat und die der Kunsthistoriker Johann Gottlob von Quandt 1847 in einem Brief an Lindenau so formulierte: "Es kommt darauf an, den Kunstsinn anzuregen, der, einmal geweckt, sich selbst im Anschauen von Kunstwerken entwickelt." Dieses anspruchsvolle Ziel hat das "Studio" bis heute vor allem deshalb verfolgen können, weil es ausgewiesene Künstler als Dozenten berief, die das Wissen und die Erfahrungen aus ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit in die Zirkelarbeit einbrachten. Von jeher wurden in den Ausstellungen des Studios Bildende Kunst neben den Arbeiten der Kursteilnehmer auch immer die eigenen Werke der Dozenten vorgestellt. Alässlich des vierzigjährigen Bestehens gibt eine Kabinettausstellung Einblick in das Schaffen von Malern und Grafikern, Keramikern, Textil- und Buchgestaltern, die zur Zeit die Kurse des Studios Bildende Kunst anleiten: Markus Bläser, Barbara Englich, Kerstin Hoppe, Tilman Kuhrt, Evelin Müller, Regina Naumann, Julia Penndorf, Carla Pinkert, Vicky Ritter, Gerd Rödel, Peter Schnürpel, Frank Steenbeck, Ulrike Weißgerber.

Fioritura. Blütezeiten der Majolika Eine Berliner Sammlung

"Nach der altgriechischen Vasenmalerei ist keine andere Gattung der Keramik mit so wundervollen Dekoren, mit so tiefsinnigen Bildern hervorgetreten." Von der Richtigkeit dieser Aussage, aus dem Klappentext des Katalogs der Berliner Majolikasammlung, kann man sich in der aktuellen Ausstellung des Lindenau-Museum überzeugen: Elf Teller und Schalen, die mit einer in der Renaissance entwickelten Istoriato-Malerei dekoriert sind, werden in zwei Wandvitrinen in direkter Nachbarschaft zu den antiken Vasen des Bernhard von Lindenau zu sehen sein.
Der weit größere Teil der Sammlung aber wird in den Räumen der frühitalienischen Tafelmalerei und dem ihnen vorgelagerten Oktogon präsentiert. Die Produkte der italienischen Kunsthandwerker – darunter Spitzenstücke von Weltrang – treten in Korrespondenz zu den Werken der Maler und gewähren den Besuchern bis zur Rückkehr der mehr als vierzig italienischen Tafelbilder, die zur Zeit im Bucerius Kunstforum in Hamburg gezeigt werden, einen ganz besonderen Einblick in die italienische Kulturgeschichte.
Fioritura, Blütezeiten, nannte der Berliner Sammler seine fast 130 Stücke umfassende Kollektion vor allem italienischer Majoliken, wohl wissend, dass die in einem Zeitraum von vierhundert Jahren entstandenen Keramiken weder nur einer Epoche der Kunstgeschichte noch nur einem Produktionsort zugeordnet werden können. Bis auf wenige Ausnahmen verbindet sie aber alle die Technologie ihres Dekors. Egal ob es sich um Teller, Schalen, Krüge, Albarelli, Figuren oder Fliesen handelt, ob mit ornamentalen oder figürlichen Darstellungen – eine weiße Glasur ist die Grundlage aller Farbenpracht. Erstmalig werden in Altenburg die sechzehn letzten Erwerbungen des Berliner Sammlers zu sehen sein. Mit ihnen konnte die Sammlung noch einmal um einige wertvolle Stücke erweitert und ergänzt werden.
Die Kataloge "Fioritura: Blütezeiten der Majolika. Eine Berliner Sammlung", Teil I und II, von Tjark Hausmann sind während der Ausstellung im Lindenau-Museum erhältlich.

IM KABINETT: Stefan Knechtel: Holzschnitte

Der Altenburger Künstler Stefan Knechtel, geboren 1964 in Dessau, zeigt in seiner Kabinett-Ausstellung Holzschnitte, die im letzten Jahrzehnt entstanden sind. Ergänzt wird die Präsentation um zwei objekthafte, große Holzstöcke und zwei Radierungen.In seinen Holzschnitten begegnen wir dem Miteinander und Gegeneinander von Landschaft, Architektur und Figur, von Zeit und Raum, von tektonischer Ordnung und gestischem Ausdruck.Es entfaltet sich ein Ineinandergreifen von Rhythmen und Gewichten, von starken Bewegungen und raumgreifenden Ruhezonen. Linie, Fläche, dingliche oder amorphe Form und Ornament werden in diesen Drucken verdichtet, zu zeichenhafter Einfachheit gebracht oder mit Energie aufgeladen: Zeugnis verschiedener Leidenschaften.

Die Erfindung des Bildes. Frühe italienische Meister bis Botticelli Eine Ausstellung des Lindenau-Museums Altenburg im Bucerius Kunst Forum Hamburg

In Italien begann um 1300 eine künstlerische Entwicklung, die ein neues Bildverständnis hervorbrachte. Vor allem in Siena und Florenz führten Freude am Erzählen, ausschmückende Details und die Entdeckung von Raum und Landschaft weg von der mittelalterlichen Strenge der Gotik. Die feierliche Malerei auf Goldgrund wandelte sich bis 1500 zur lebensnahen Darstellung von Mensch und Natur in der Renaissance. Anhand charakteristischer Werke dokumentiert die Ausstellung die Entstehung des neuzeitlichen Gemäldes. Der Bogen reicht von den spätmittelalterlichen Tafeln des Guido da Siena von 1270/80 bis zu Gemälden von Sandro Botticelli und Luca Signorelli aus dem späten 15. Jahrhundert. In dieser Zeitspanne löst sich das Gemälde aus den bis dahin bestehenden Zusammenhängen in Freskenzyklen, Buchillustrationen und Altarmalerei; die Figuren treten aus der raum- und zeitlosen Sphäre einer sakralen überirdischen Welt in die Lebenswirklichkeit des Betrachters. Die rund vierzig Exponate kommen aus dem Lindenau-Museum Altenburg, das über den größten Bestand früher italienischer Gemälde in Deutschland verfügt. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Während der Dauer der Ausstellung im Bucerius Kunst Forum Hamburg werden in Altenburg die entstandenen Lücken durch selten gezeigte italienische Gemälde des 14. und 15. Jahrhunderts aus dem Depot gefüllt. Seit 23. Oktober 2011 werden zudem 125 Majoliken aus einer Berliner Sammlung thematisch in die Galerie einbezogen. Sie werden bis Januar 2012 Einblick in das Kunsthandwerk und in die Kulturgeschichte der italienischen Renaissance geben.

Gerhard-Altenbourg-Preis 2010 Micha Ullman: Bergwerk

Micha Ullman, dessen Eltern 1933 aus dem westthüringischen Ort Dorndorf nach Palästina emigrierten, wurde 1939 in Tel Aviv geboren. Er lebt in Ramat Hasharon in der Nähe von Tel Aviv. Der Künstler widmete sein ganzes Werk den Fragen der Erinnerung, des Verschwindens, der Abwesenheit und der Spuren: Was können wir erkennen, was können wir wissen, wie, warum und woran erinnern wir uns? Das sind die zentralen Fragen seiner Kunst. Der rote Sand seiner Heimat ist das Haupt-Motiv eines oftmals bis zum Äußersten reduzierten Werks, das dennoch nicht einfach dem Minimalismus zuzurechnen ist. Jede Geste, jede Form trägt eine Bedeutung in sich, die weit über das Material hinausweist, ohne jedoch symbolhaft verstanden werden zu können. In einer nur ihm eigenen Ästhetik der Langsamkeit hat Micha Ullman unser Verständnis von Skulptur in neue Bahnen gelenkt. Seine Arbeiten sind offene Räume der Gedanken und des Gedenkens. Sie wurzeln in der jüdischen Kultur und sind zugleich universell zu erfahren.
Micha Ullman studierte in Jerusalem und London, lehrte an verschiedenen Instituten in Israel, 1976 an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitete 1985 in New York, ehe er 1991 eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart antrat. Der Künstler ist weit über die Grenzen seines Landes und weit über die Deutschlands hinaus bekannt geworden, nicht nur mit der unterirdischen "Bibliothek", seinem Mahnmal an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Bebelplatz in Berlin. Personalausstellungen in Museen und Einladungen zur "documenta 8" (1987) und "documenta IX" (1992), den Biennalen in Sao Paulo (1973, 1989) und Venedig (1980) und zu anderen wichtigen internationalen Ausstellungen stellten den Rang seines Werks immer wieder unter Beweis. Für Stuttgart, München und Berlin hat Micha Ullman Kunstwerke im öffentlichen Raum in Deutschland realisiert.
In der Ausstellung des Lindenau-Museums zeigt Micha Ullman Zeichnungen zum Thema "ECHO" von 2003/2004 sowie eine für Altenburg konzipierte große Raumskulptur und damit im Zusammenhang stehende Zeichnungen von 2010 und 2011. Die neuen Arbeiten nehmen Bezug auf die Thüringer Herkunft der Familie des Künstlers.
Der Gerhard-Altenbourg-Preis ist der wichtigste Thüringer Kunstpreis und inzwischen weit über die Region hinaus anerkannt. Er wird gefördert vom Freistaat Thüringen, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Sparkasse Altenburger Land. Micha Ullman ist der siebente Preisträger, seine Vorgänger waren Carlfriedrich Claus, Walter Libuda, Roman Opalka, Markus Raetz, Lothar Böhme und Cy Twombly.
Vom 15. September bis 6. November 2011 zeigt das Leonhardi-Museum Dresden die Ausstellung "Micha Ullman: Sandwerk". Zu beiden Ausstellungen erscheinen Kataloge mit Raumdokumentationen.

Hügellandschaften

Eine Ausstellung der Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendkunstschulen in Thüringen im Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, Erfurt

STUDIO : SCHAU Die Kurse im Studio Bildende Kunst

Ausstellung im Lichthof des Landratsamtes Altenburger Land

IM KABINETT: Matthias Geitel: Cerplec – Annäherung an eine Form

Kern der Ausstellung ist eine Serie von Aquarellen, die eine neolithische Keramikform zum Anlass und Ausgangspunkt haben. Der in Berlin lebende Künstler Matthias Geitel hatte 1996 auf dem ehemaligen Mauerstreifen bei Dreilinden ein Konvolut von alten Druckplatten gefunden, unter denen sich auch viele vorgeschichtliche Keramikmotive befanden. Eines dieser Motive wählte Geitel aus, anfänglich nur mit dem Ziel, die Gefäßform als äußere Begrenzungslinie für sein malerisches Vorhaben nutzen zu wollen. Der Bildaufbau der Aquarelle ist denkbar einfach. Kleine irreguläre Farbflächen werden sukzessive aneinander gesetzt, bis sie die Kontur der neolithischen Gefäßform erreichen und die vorgegebene Gesamtform als spannungsvolle, weitgehend abstrakte Komposition ausfüllen. Die Annäherung an die Vorlage erzeugt ein "Scherbenbild", das seinerseits ein Fragment zu sein scheint.
Für die Altenburger Ausstellung erweitert Geitel die Möglichkeiten der Annäherung an die gewählte Form. Wie schon in früheren Arbeiten spielen hierbei Recherche, textliche Beschreibung und bildliche Darstellung gleichwertige Rollen. So werden nicht nur die Ergebnisse der malerischen Beschäftigung präsentiert, sondern die Informationserschließung als solche zum Thema der Ausstellung gemacht. Der Prozess des Arbeitens an einem Thema wird auf diese Weise ausschnitthaft offengelegt. Für den Besucher der Ausstellung entsteht ein Denkraum, der in erster Linie die visuelle Annäherung anbietet, sich aber in Texten, Dokumenten und Fundstücken spiegelt. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Entstehung einer Publikation und der in Auftrag gegebene originalgetreue Nachbau des neolithischen Gefäßes.

Indien als Bilderbuch. Die Konstruktion der pittoresken Fremde Zum ersten Mal präsentiert: Einhundert indische Gouachen um 1800 aus Lindenaus Kunstbibliothek

Bernhard August von Lindenau war bestrebt, seinen Kunstsammlungen eine Fachbibliothek hinzuzufügen, die in ihrer inhaltlichen Ausrichtung sowie ihrer Aktualität und Exklusivität einzigartig ist. Sie gibt Aufschluss über die Komplexität des Sammlungskonzepts, zugleich vermittelt sie den Wissenstand auf den jeweiligen Gebieten in den vierziger und fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts. In Abständen zeigt das Lindenau-Museum besondere Kostbarkeiten daraus oder ordnet die Bestände thematisch. In Kooperation mit dem Centre for Southeast Asian Art in Passau präsentiert das Museum jetzt hundert unter dem Titel "Oriental Costumes Drawn after Nature" zusammengefasste prachtvolle südindische, aus Tanjore stammende Gouachemalereien. Sie sind um 1800 entstanden und den sogenannten Company School Paintings zuzuordnen – Bildern, die von Indern für den europäischen Markt gemalt wurden und die sich an europäischen Vorbildern orientierten, zugleich aber von den Europäern als indisch klassifiziert wurden und ihr Bedürfnis nach exotischen Schilderungen des indischen Alltags befriedigten.
Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

IM KABINETT: Stephan Walzl: Theaterfotografie

"Die Theaterfotografie ist nach allgemeinen Aussagen schwierig in den ganzheitlichen Bereich der Fotografie einzuordnen. Ist sie nun Fotojournalismus, Fotoreportage, Dokumentarfotografie oder gar Fotokunst? Ich meine: sie ist von allem etwas! Es darf nicht alleine um die Abbildung einer Inszenierung gehen. Wäre dies so, würde es genügen, sich mit einer Kamera in die erste Reihe zu setzen und gelegentlich den Auslöser zu betätigen. Auch sollte der Theaterfotograf sein eigenes Gestaltungskonzept nicht zu stark in den Vordergrund rücken. Geschieht dies, würde man wahrscheinlich den "Faust" und "Die Räuber" nicht mehr auseinanderhalten können. Die Herausforderung liegt darin, das Konzept und die Eigenarten der Inszenierung / die Handschrift des Regisseurs abzubilden und gleichzeitig den speziellen Blick des Fotografen erkennen zu lassen." (Stephan Walzl)

Fokus Junge Kunst. 2011: Thüringen/Altenburg Eine Ausstellungsreihe der Jürgen Ponto-Stiftung

Junge Kunst zu fördern, gehört zum Selbstverständnis des Lindenau-Museums seit seiner Gründung 1848. So war das Angebot der Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler, gemeinsam die Auftaktausstellung eines neuen Konzeptes auszurichten, hier höchst willkommen. Die Stiftung vergibt seit vielen Jahren Atelier- und Arbeitsstipendien an junge Künstlerinnen und Künstler. Das Programm "Fokus Junge Kunst" wurde von Ingrid Mössinger initiiert, Direktorin der Kunstsammlungen Chemnitz und Fachkuratorin der Stiftung für die Bildende Kunst. Es setzt seit diesem Jahr zusätzlich regionale Schwerpunkte, fördert Künstlerinnen und Künstler in einem lokalen Kontext und bietet ausgewählten Ausstellungsinstitutionen in jährlich wechselnden Regionen die Möglichkeit, mit Mitteln der Stiftung bis zu vier in dieser Region ansässige Künstlerinnen und Künstler in einer eigenen Ausstellung zu präsentieren.
Vier vom Lindenau-Museum vorgeschlagene Mentoren empfahlen je zwei Künstler aus Thüringen. Eine Jury traf sodann die Auswahl und entschied sich für Claudia Neuhaus, Wieland Payer, Robert Seidel und Anke Stiller. Die vier jungen Künstler leben in Thüringen. Bis auf Wieland Payer, der an der Burg Giebichenstein in Halle studierte, haben sie die Bauhaus-Universität Weimar absolviert.
Der im Lindenau-Museum präsentierte Fokus auf die junge Kunst Thüringens soll als Anregung verstanden werden, Regionales an Überregionalem zu messen, dabei auf Besonderheiten zu insistieren und sich zugleich zu öffnen und Eigenes zu entwickeln. Claudia Neuhaus, Wieland Payer, Robert Seidel und Anke Stiller stehen für viele andere junge in Thüringen lebende Künstler, die bei aller Unterschiedlichkeit der medialen oder stilistischen Orientierungen nach diesem Prinzip arbeiten.

Begegnung: Textiles und Keramik Aus Kursen des Studios Bildende Kunst im Lindenau-Museum Altenburg

96. Ausstellung der Kulturbundgalerie Altenburg, Friedrich-Ebert-Straße 9

Ein Quartett: Zeichnungen und Keramik Arbeiten aus dem Studio Bildende Kunst im Lindenau-Museum Altenburg

147. Ausstellung der Galerie im Rathaus, Schmölln

edition HELLWIESE

Im Landratsamt Altenburger Land. Ein literarisch-künstlerisches Projekt des Studios Bildende Kunst im Lindenau-Museum mit Altenburger Schülern.

Die Stadt. Vom Werden und Vergehen Eine Ausstellung von OSTKREUZ – Agentur der Fotografen, Berlin

"Anlass für diese Bestandsaufnahme ist die neue Rekordmarke, die die Urbanisierung im Jahr 2008 erreicht hat. Erstmals leben mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Jeden Tag kommen weltweit 190.000 neue Stadtbewohner hinzu, jede Sekunde zwei. Dieser unaufhaltsame Prozess ist seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zu beobachten, hat aber in den letzten Jahrzehnten in den Schwellen- und Entwicklungsländern bisher ungekannte Ausmaße angenommen. Inzwischen gibt es 25 Megastädte, die mehr als zehn Millionen Einwohner beherbergen. Gleichzeitig zerfallen weltweit bestehende Städte, schrumpfen oder werden zerstört." (Aus der Pressemitteilung der Agentur)
Die beteiligten Fotografen: Sibylle Bergemann, Jörg Brüggemann, Espen Eichhöfer, Annette Hauschild, Harald Hauswald, Pepa Hristová, Andrej Krementschouk, Ute & Werner Mahler, Thomas Meyer, Dawin Meckel, Julian Röder, Frank Schinski, Jordis Antonia Schlösser, Anne Schönharting, Linn Schröder, Heinrich Völkel, Maurice Weiss.
Eröffnungsrede von Wolfgang Kil

Peter Schnürpel Werkstatt: ZEICHNUNGEN

Zum 70. Geburtstag des in Altenburg lebenden Malers und Graphikers Peter Schnürpel gibt das Lindenau-Museum Altenburg Einblick in die Werkstatt des Künstlers und konzentriert sich dabei auf Zeichnerisches: von großformatigen streng reduzierten Ölfarbstiftzeichnungen und malerisch aufgefassten Acrylmalereien über Rohrfederzeichnungen auf alten Dokumentenpapieren bis zu Gelegentlichem – Einzeichnungen in Kataloge und Bücher.
Im Zentrum des Werkes von Peter Schnürpel steht die menschliche Figur. Die Arbeiten in der Ausstellung fassen seine Themen der letzten Jahrzehnte zusammen: Das der "Träger", dichte, im Wesentlichen schwarze Zeichnungen in expressiver Formensprache auf Wellpappe, deren Struktur Bewegung suggeriert, und das der "Black Dances", farbige, erotische Tanzszenen, die das Sujet "Der Tod und das Mädchen" aufnehmen und die doch voller Leben sind.

Aus der Sammlung Frotz. Eine Schenkung

1986 zeigte das Lindenau-Museum "Kunst der Gegenwart", eine Ausstellung der Berliner Künstler Christa Böhme, Lothar Böhme, Dieter Goltzsche, Wolfgang Leber, Klaus Roenspieß, Werner Stötzer und Hans Vent. Ein Jahr später begann der rheinländische Arzt Prof. Dr. Heribert Frotz bei seinen beruflichen Aufenthalten im Osten Deutschlands Werke dieser und weiterer Berliner und Dresdner Künstler hauptsächlich aus den achtziger Jahren zu sammeln. Ein großer Teil davon geht jetzt in das Eigentum des Lindenau-Museums über, darunter einige Arbeiten, die vor 25 Jahren schon einmal hier präsentiert worden waren.

Ursula Jobst: Textile Collagen

Im Klinikum Altenburger Land GmbH

Märchenfolgen aus der Graphischen Sammlung des Lindenau-Museums

In den Räumen der Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH

Gerhard Altenbourg: Druckgraphische Mappenwerke und Künstlerbücher

Aus seiner reichhaltigen Kollektion von Arbeiten Gerhard Altenbourgs zeigt das Lindenau-Museum druckgraphische Folgen und Künstlerbücher, darunter "Über dem Strom ein Gezweig" von 1969, Holzschnitte und Lithographien zu Johannes Bobrowski, und die "Wund-Denkmale", eine Kassette mit farbigen Holzschnitten und Texten von Altenbourg, erschienen in Berlin-West 1984 und Leipzig 1986. Die Ausstellung wird ergänzt um Aquarelle und Zeichnungen sowie Plastiken, durch die die Komplexität der Arbeit des Künstlers, das Verwobensein der Ausdrucksmittel, die Nähe von Wort und Bild erlebbar werden.