Die Rückkehr der "Sixtinischen Madonna" nach Altenburg

25. Februar 2014–17. März 2014

Seit 45 Jahren war sie verschollen – Louis Castellis Kopie von Raffaels Kultbild der "Sixtinischen Madonna". 1847 schuf der Maler die verkleinerte Kopie des Raffaelschen Kultbildes, das sich seit 1754 in der Dresdner Gemäldegalerie befindet. Bernhard August von Lindenau gab diese Kopie 1847 in Auftrag.

1968/69 verkaufte das Lindenau-Museum 190 von 196 Kopien. Sie stammten vorwiegend aus Lindenaus Besitz. Mit den Gemäldekopien hatte Bernhard August von Lindenau dem Besucher seines Museums einen vollständigen Überblick über die italienische Renaissance und die Barockmalerei geboten. Neben den frühitalienischen Originalen hingen Kopien der kanonischen Meisterwerke von Raffael, Leonardo da Vinci, Correggio und anderen Malern. Daneben standen Gipsabgüsse nach vorbildhaften Plastiken Michelangelos, Donatellos oder Ghibertis.

Castellis Sixtina-Kopie wurde wie die anderen Gemälde in den Staatlichen Kunsthandel der DDR und dann vermutlich nach Belgien verkauft.

2013 tauchten zwei der verschollenen Gemäldekopien aus Lindenaus Sammlung wieder auf: Zuerst eine "Verkündigung an Maria", eine Kopie nach einem Fresko aus dem 14. Jahrhundert in der Kirche Santissima Annunziata in Florenz, die ein unbekannter Maler des 19. Jahrhunderts geschaffen hat.

Durch die Anfrage eines Kollegen und mehr oder minder zufällige Internetrecherchen stieß Museumsdirektorin Dr. Julia M. Nauhaus dann auf die Kopie der "Sixtinischen Madonna" von Louis Castelli (1805–1849), auf deren Keilrahmen sich die Inventarnummer des Lindenau-Museums befindet. Das Gemälde war im Mai des vergangenen Jahres in einem Plauener Auktionshaus angeboten und dort nicht verkauft worden. Als Julia M. Nauhaus im Internet auf die Kopie der "Sixtinischen Madonna" stieß, war jedoch bereits ein halbes Jahr vergangen. Glücklicherweise konnte der Inhaber des Auktionshauses den Kontakt zum neuen Besitzer herstellen.

Nach hartnäckiger Verhandlung und dank der großzügigen Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung München gelang der Rückkauf beider Kopien aus Lindenaus Sammlung.

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