Fioritura. Blütezeiten der Majolika Eine Berliner Sammlung

23. Oktober 2011–15. Januar 2012

"Nach der altgriechischen Vasenmalerei ist keine andere Gattung der Keramik mit so wundervollen Dekoren, mit so tiefsinnigen Bildern hervorgetreten." Von der Richtigkeit dieser Aussage, aus dem Klappentext des Katalogs der Berliner Majolikasammlung, kann man sich in der aktuellen Ausstellung des Lindenau-Museum überzeugen: Elf Teller und Schalen, die mit einer in der Renaissance entwickelten Istoriato-Malerei dekoriert sind, werden in zwei Wandvitrinen in direkter Nachbarschaft zu den antiken Vasen des Bernhard von Lindenau zu sehen sein.
Der weit größere Teil der Sammlung aber wird in den Räumen der frühitalienischen Tafelmalerei und dem ihnen vorgelagerten Oktogon präsentiert. Die Produkte der italienischen Kunsthandwerker – darunter Spitzenstücke von Weltrang – treten in Korrespondenz zu den Werken der Maler und gewähren den Besuchern bis zur Rückkehr der mehr als vierzig italienischen Tafelbilder, die zur Zeit im Bucerius Kunstforum in Hamburg gezeigt werden, einen ganz besonderen Einblick in die italienische Kulturgeschichte.
Fioritura, Blütezeiten, nannte der Berliner Sammler seine fast 130 Stücke umfassende Kollektion vor allem italienischer Majoliken, wohl wissend, dass die in einem Zeitraum von vierhundert Jahren entstandenen Keramiken weder nur einer Epoche der Kunstgeschichte noch nur einem Produktionsort zugeordnet werden können. Bis auf wenige Ausnahmen verbindet sie aber alle die Technologie ihres Dekors. Egal ob es sich um Teller, Schalen, Krüge, Albarelli, Figuren oder Fliesen handelt, ob mit ornamentalen oder figürlichen Darstellungen – eine weiße Glasur ist die Grundlage aller Farbenpracht. Erstmalig werden in Altenburg die sechzehn letzten Erwerbungen des Berliner Sammlers zu sehen sein. Mit ihnen konnte die Sammlung noch einmal um einige wertvolle Stücke erweitert und ergänzt werden.
Die Kataloge "Fioritura: Blütezeiten der Majolika. Eine Berliner Sammlung", Teil I und II, von Tjark Hausmann sind während der Ausstellung im Lindenau-Museum erhältlich.

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