Kunst aus Siebenbürgen Die Sammlung Böhm, Freiberg

15. September 2012–29. Oktober 2012

Die Ausstellung zeigt etwa hundert Gemälde, Graphiken und Plastiken der Klassischen Moderne, aber auch der zeitgenössischen Kunst Siebenbürgens.

In Siebenbürgen, einem multi-ethnischen Landstrich im heutigen Rumänien, gab es vor allem zwischen den beiden Weltkriegen ein spannendes politisches und kulturelles Leben. Siebenbürger-Sachsen, Ungarn und Rumänen lebten im Karpatenbogen miteinander und nebeneinander. Am Beginn des 20. Jahrhunderts wagten junge Künstler aus allen drei Nationen den Ausbruch aus dem abgeschiedenen Leben, orientierten sich in Budapest, München, Dresden, Berlin und Paris neu und knüpften Kontakte zur europäischen Avantgarde. Viele von ihnen kehrten in ihre Heimat zurück und wurden dort Wegbereiter der neuen Kunstentwicklung. Oftmals waren sie jedoch mit ihren Werken weiter präsent in den Metropolen Europas.

Die Ausstellung stellt die Meister der Künstlerkolonie und Malerschule von Nagybany, unter anderem Oliver Pittner (1911–1971) und Sándor Ziffer (1880–1962), Maler siebenbürgisch-sächsischer Herkunft wie Hans Mattis-Teutsch (1884-1960) und Henri Nouveau (1901–1959) sowie Vertreter der Klausenburger Künstlerkolonie wie Tasso Marchini (1907–1936) vor. Künstler, die über Generationen hinweg das Kunstgeschehen in Siebenbürgen geprägt und befördert haben. Ein Teil der Ausstellung widmet sich der zeitgenössischen Kunst und präsentiert unter anderem Arbeiten von Miklos Jakobovits (geb. 1936) und György Jovián (geb. 1927).

Nachdem es im vergangenen Jahrzehnt mehrere Ausstellungen in Deutschland gab, in denen jeweils ein bestimmter Aspekt der Kunst aus Siebenbürgen beleuchtet wurde, widmen sich das Lindenau-Museum und der Sammler Dr. Josef Böhm der anspruchsvollen Aufgabe, Künstler nahezu aller Strömungen und Schulen von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart zu präsentieren.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

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