Video-Podcast zum Tag der Provenienzforschung
12. April 2023–26. April 2023

Am 12. April 2023 fand zum fünften Mal der Internationale Tag der Provenienzforschung statt. Fast 100 Kultureinrichtungen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik und den USA haben teilgenommen. Sie alle boten wieder eine Vielzahl an Präsenzveranstaltungen und Online-Formaten an. Das breit gefächerte Programmangebot mit über 100 Veranstaltungen widmete sich schwerpunktmäßig Themen aus den Bereichen NS-verfolgungsbedingter Entzug (68), der Sammlungsgeschichte (60), dem Kulturgut aus kolonialen Kontexten (22) und in der SBZ/DDR enteigneten Objekte (15).
Der Aktionstag findet einmal jährlich am zweiten Mittwoch im April statt. Er ist für den Arbeitskreis Provenienzforschung e. V. deshalb von großer Bedeutung, da er nicht nur die gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz dieser Arbeit aufzeigt, sondern darüber hinaus einem breiten Publikum Einblicke in die Methoden des Forschungsbereichs vermittelt. Er macht zudem auf die prekäre Beschäftigungssituation vieler Provenienzforschenden aufmerksam, die noch immer überwiegend mit befristeten Verträgen mit Laufzeiten von ein bis drei Jahren beschäftigt sind.
Der Arbeitskreis Provenienzforschung e. V. ist ein seit 2000 bestehendes internationales Netzwerk von Wissenschaftler*innen und Expert*innen, die sich mit der Erforschung der Herkunft bzw. des unrechtmäßigen Entzugs von Kulturgütern beschäftigen. Seit 2014 ist der Arbeitskreis als eingetragener Verein organisiert. Zu den zentralen Aufgaben gehören die fachliche Unterstützung der Provenienzforschung in all ihren Tätigkeitsfeldern und die Förderung des interdisziplinären Austausches. Inzwischen hat der Arbeitskreis 445 Mitglieder aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA.
Das Lindenau-Museum Altenburg beteiligte sich in diesem Jahr unter dem Motto "Ein Bild von Rache und Versöhnung" mit einem Video-Podcast zu Hans Grundigs Porträt des Malers Fritz Skade. Auf diesem steht im fahlen Licht des Vollmonds ein Mann vor einer kulissenhaft-surreal wirkenden Friedhofsmauer. Kommt er von einem Begräbnis? Oder gehört er zu jenen schwarzromantischen Zeitgenossen, die es der morbiden Aura halber auf Friedhöfe zieht? In einem Video-Podcast erzählen die Provenienzforscherinnen Sarah Kinzel und Marianne Lose eine der zahlreichen interessanten Geschichten hinter den Bildern, auf die sie bei ihren Recherchen stoßen.