Eugene Spiro, o. T., Kaltnadelradierung, um 1919

38,6 x 28,5 cm, Inv.-Nr. G 1996-2293

Eugene Spiro, o. T., um 1919 © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Die Grafik von Eugene Spiro zeigt wahrscheinlich dessen erste Frau, die Schauspielerin Tilla Durieux (1880–1971). Mit dem rechten Arm verdeckt sie ihre Augenpartie, wodurch der Blick der Betrachtenden auf den Mund der Porträtierten fokussiert wird. In Verbindung mit ihrem zart angedeuteten nackten Brustbereich entsteht ein sehr sinnlicher Eindruck der Dargestellten. Eugene Spiro (1874–1972) wurde als Sohn des Synagogen-Kantors und Komponisten Abraham Baer Spiro (1833–1903) geboren. Er studierte Kunst in Breslau und München. Während einiger Aufenthalte in Berlin wurde er neben Malern wie Lovis Corinth (1858–1925) und Max Slevogt (1868–1932) Mitglied der Berliner Sezession und Professor an der Staatlichen Kunstschule. Als Professor an der Académie des Beaux-Arts in Paris und während seiner Reisen durch Europa entstanden zahlreiche Porträts bedeutender Persönlichkeiten. In Paris lehrte er an der Académie Moderne und war Mitbegründer des Salon d´Automne. Wegen seiner jüdischen Herkunft floh Spiro im Jahr 1940 nach Marseilles und reiste ein Jahr später in die USA aus. In New York konnte er an seine Erfolge anknüpfen und blieb bis ins hohe Alter künstlerisch tätig.

Eugene Spiro (1874–1972)
o. T.
Kaltnadelradierung, um 1919
38,6 x 28,5 cm
Inv.-Nr. G 1996-2293

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