Otto Dix, Totentanz anno 17, Ätzradierung, Aquatinta, Kaltnadelradierung, 1924

35,3 x 47,7 cm, Inv.-Nr. G 1995-260

Otto Dix, Totentanz anno 17, Ätzradierung, Aquatinta, Kaltnadelradierung, 1924 © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Für den Künstler Otto Dix (1891–1969) war die Nachkriegszeit eine überaus produktive Schaffenszeit. Neben zahlreichen Gouachen, Radierungen und Aquarellen entstand als Höhepunkt seines druckgrafischen Werkes von Herbst 1923 bis zum Frühjahr 1924 der Monumentalzyklus "Der Krieg". In einer fünfteiligen Mappe mit jeweils zehn Einzelblättern dokumentiert Dix in einer schrecklich anmutenden Realität den Ersten Weltkrieg, wobei er weder das Ereignis noch die an ihm teilnehmenden Menschen verherrlicht oder heroisiert. Um das Gesicht des Krieges besonders anschaulich zu machen, kombinierte Dix die klassischen Methoden der Kaltnadelradierung mit dem aufwendigen Ätzverfahren und der Aquatinta-Technik. Düstere Schraffuren, wegradierte Flächen, verätztes Papier und die Verwendung von Säure, die sich in das Material hineingefressen hat, versinnbildlichen das Grauen der Zerstörung und das Leid der Menschen. Mit der Mappe "Der Krieg" hat Dix ein künstlerisches Dokument geschaffen, das sich mit großer Kraft in das menschliche Bewusstsein gräbt und einen persönlichen Blick auf den Ersten Weltkrieg für die Nachwelt festhält.

Otto Dix (1891–1969)
Totentanz anno 17
Ätzradierung, Aquatinta, Kaltnadelradierung, 1924
353 x 477 cm
Inv.-Nr. G 1995-260

Zurück