Walter Jacob, Selbstporträt, Aquarell auf Papier, 1921

49,7 x 34,1 cm, Inv.-Nr. Z 1997-51

Walter Jacob, Selbstporträt, Aquarell auf Papier, 1921 © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Walter Jacob (1893–1964) zählt zur zweiten Generation des deutschen Expressionismus. Während seiner Dekorationsmalerlehre lernte er in Meerane den Künstler Ernst Müller-Gräfe (1879–1954) kennen, der für einige Zeit zum Förderer seiner künstlerischen Entwicklung wurde. In Jacobs Ausbildungszeit an der Dresdner Akademie stand er sowohl mit seinem Lehrer Robert Sterl (1867–1932), aber auch mit anderen Künstlerkollegen wie Otto Dix (1891–1969) oder Oskar Kokoschka (1886–1980) in regem Austausch. Ab dem Jahr 1920 zeigen farbintensive und expressive Bilder seine Auseinandersetzungen mit dem Krieg, der Passion Christi und mit dem eigenen Selbst. Das Aquarell "Selbstporträt" aus dem Jahr 1921 verrät ausdrucksstark, wie allumfassend für den jungen Jacob der Drang war, Künstler zu sein. Mit ernsten Gesichtszügen und nach unten gezogenen Mundwinkeln scheint er selbstbewusst den Betrachtenden zugewandt. Der Pinsel zeigt auf sein Auge als Ursprung aller künstlerischen Schöpfungen, betont wird es zusätzlich mit der Signalfarbe Rot. Mit konzentriertem Blick umfasst Jacob mit der rechten Hand das Papier. Die in Rottönen akzentuierten Sinnesorgane strahlen Stärke und Impulsivität aus und machen zugleich auf eine andere, verletzliche Seite des Malers aufmerksam.

Walter Jacob (1893–1964)
Selbstporträt
Aquarell auf Papier, 1921
49,7 x 34,1 cm
Inv.-Nr. Z 1997-51

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