Der Chimborazo, kolorierter Kupferstich von Jean-Thomas Thibaut, um 1800

Dreißig Jahre seines Lebens und einen großen Teil seines Vermögens opferte Alexander von Humboldt (1769–1859) für die wissenschaftliche Auswertung der fünfjährigen, von 1799 bis 1804 dauernden Amerikareise. Die Herausgabe des monumentalen Reisewerks "Voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent" in 30 Bänden dauerte bis 1834. Schon die Reise selbst, die er gemeinsam mit dem Naturwissenschaftler Aimé Bonpland (1773–1858) unternahm, hatte ihn weltberühmt gemacht. Die Besteigung des mit 6310 m damals als höchster Berg der Erde geltenden Chimborazo war der Höhepunkt der Reise. Für die Publikation der Forschungsergebnisse beschäftigte Humboldt, neben einer bedeutenden Anzahl Gelehrter der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, an die 50 Maler, Zeichner, Kartographen und Schriftkünstler mit bildlichen Darstellungen (davon allein 1452 Kupferstiche).

Bereits 1807 tauschten sich die beiden Naturwissenschaftler Lindenau und Humboldt schriftlich über die Beobachtungen der Schneegrenze in Südamerika aus und Lindenau berichtete dabei über seine Theorie der Abhängigkeit der Schneegrenze von der Lage zum Äquator. 1812 trafen sie sich in Paris, wohin Humboldt seinen Wohnsitz verlegt hatte. Als das Buch 1815 bei ihm eintraf, schrieb der zu dieser Zeit noch in der Gothaer Sternwarte auf dem Seeberg tätige Bernhard August von Lindenau seinem Freund Friedrich Justin Bertuch (1747–1822) in Weimar: "Haben Sie schon T. I. der Voyage Histor. von Humboldt erhalten, es sind schöne Sachen darinnen."

Das Lindenau-Museum Altenburg besitzt fünf der dreißig Bände der Humboldtschen Publikation.

Der Chimborazo, von der Hochebene von Tapia aus gesehen
kolorierter Kupferstich von Jean-Thomas Thibaut (1757–1826)
nach einer Skizze von Alexander von Humboldt (1769–1859)
Tafel 25 aus Band 1 von: Voyages aux régions équinoxiales du Nouveau Continent, fait en 1799, 1800, 1801, 1802, 1803 et 1804 par Alexandre de Humboldt et Aimé Bonpland, redigé par A. de Humboldt. A Paris: Chez F. Schoell; Libraire de Gide 1807-1834
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