Lindenau 21 PLUS

In der Bereinigungssitzung zum Bundeshaushaltsentwurf 2021 am 26. November 2020 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestag nicht nur über ein Sonderinvestitionsprogramm für die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten entschieden, sondern auch über Projektmittel „für kulturelle und museale Ziele, die im besonderen Bundesinteresse liegen“, das sind „insbesondere Digitalisierung, Provenienzforschung, kulturelle Bildung“ sowie „länderübergreifende kulturtouristische Ziele“. In Thüringen gehen diese bis zum Jahr 2027 ausgegebenen Mittel an die „Blaubuch-Einrichtungen“ Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Klassik Stiftung Weimar und das Lindenau-Museum Altenburg. Das Lindenau-Museum erhält jährlich bis zu 2 Millionen Euro.

Für das Lindenau-Museum Altenburg ist diese Förderung durch den Bund ein weiterer Meilenstein seiner schwungvollen Entwicklung nach der 2018 erteilten Zusage der Investitionsmittel für die Sanierung und Erweiterung des Museums in Höhe von 48 Millionen Euro durch den Bund und den Freistaat Thüringen.

Dank Förderkreis: Strawalde-Bestand des Lindenau-Museums Altenburg erhält Zuwachs

Jürgen Böttcher alias Strawalde gehört zu den renommiertesten und zugleich umtriebigsten Künstlern Ostdeutschlands. Sein Werk erstreckt sich mittlerweile über einen Zeitraum von knapp sieben Jahrzehnten und umfasst neben Gemälden und grafischen Arbeiten auch filmische Projekte.
Durch das Engagement des Förderkreises „Freunde des Lindenau-Museums“ e.V. konnten nun zehn Arbeiten des Künstlers für unsere Sammlung angekauft werden. Zusätzlich wurden uns fünf weitere Werke geschenkt. Bei den Arbeiten handelt es sich um Übermalungen von Kunstpostkarten sowie Schrifterzeugnisse des Künstlers. Die Ankaufsumme beläuft sich auf 5.000 Euro.

Ruth Wolf-Rehfeldt erhält den Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums 2021

Das Kuratorium des Gerhard-Altenbourg-Preises, des wichtigsten Thüringer Kunstpreises, hat in einer virtuellen Zusammenkunft am Samstag, dem 21. November 2020, nach einer mehrstündigen Beratung die Entscheidung über die Preisträgerin des Jahres 2021 getroffen. Die Wahl fiel auf die 1932 in Wurzen geborene und mittlerweile in Berlin lebende Ruth Wolf-Rehfeldt. Die Künstlerin zeigte sich von der Nachricht hocherfreut. Die Ausstellung im kommenden Jahr steht unter besonderen Vorzeichen, da das Lindenau-Museum zurzeit umfassend saniert und erweitert wird und die gewohnten Räumlichkeiten im Gebäude an der Gabelentzstraße nicht zur Verfügung stehen.

Ruth Wolf-Rehfeldt ist durch Schreibmaschinengrafiken („Typewritings“) bekannt geworden, die seit Anfang der 1970er-Jahre entstanden. Auf ihrer Erika-Schreibmaschine schuf sie mithilfe der Buchstaben, Zahlen und Zeichen abstrakte Kompositionen, aber auch konkrete Formen wie beispielsweise Schmetterlinge, Schuhe oder Wellen. Ihre Kunst war eine ironische Auseinandersetzung mit ihrem Brotberuf als Büroleiterin und „Schreibkraft“. Als autodidaktische Künstlerin im Überwachungsstaat wählte sie ein scheinbar unverfängliches Medium für ihre kritische Kunst, die zugleich zu einem Dialog mit internationalen Kunstströmungen wurde. Ihr Atelier in der Mendelstraße im Bezirk Pankow in Ost-Berlin entwickelte sich zu einem Treffpunkt der Kunstszene. Die originalen Werke bewahrte sie in ihrem Archiv, während Kopien der Werke als „Mail Art“ in der ganzen Welt kursierten.

Der Gerhard-Altenbourg-Preis ist mit insgesamt 50.000 € dotiert. Davon erhält die Künstlerin als Preisgeld 10.000 €. Das übrige Geld wird für Ausstellung und Katalog verwendet. Die Summe wird von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der Sparkasse Altenburger Land, dem Freistaat Thüringen und dem Förderkreises „Freunde des Lindenau-Museums“ e. V. aufgebracht.

Themenjahr "Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen" mit Altenburger Beteiligung

Am 1. Oktober 2020 startete das von der Thüringer Landesregierung unterstützte Themenjahr 2020/2021 „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“. Das Themenjahr will in Ergänzung zur in Thüringen fest verankerten Erinnerungskultur an die Verfolgung und Ermordung der Juden insbesondere im 20. Jahrhundert den Blick auf die fruchtbaren historischen Kapitel jüdischen Lebens hierzulande lenken und das Bewusstsein für den Wert und das Potenzial stärken, das sich aus einem reichhaltigen jüdischen Leben in Thüringen ebenso wie aus einem guten Miteinander zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Thüringern ergibt.

Auch das Lindenau-Museum Altenburg beteiligt sich am Programm im Rahmen des Themenjahres. Bei einem Workshop von 19. bis 23. Juli 2021 setzen sich Schulklassen ab der Klassenstufe 9 mit Gemälden aus jüdischem Besitz auseinander und versuchen etwas über die Geschichte der damit verbundenen Personen herauszufinden. In einem zweiten Themenkomplex werden verschiedene Orte Altenburgs mit jüdischer Geschichte aufgesucht und künstlerisch erfahrbar gemacht.

Das Themenjahr "Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen" wird gefördert von

dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Freistaates Thüringen,
DenkBunt, dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit,
und der Partnerschaft für Toleranz des Altenburger Landes.

 

Auftakt für die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen

Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „Altenburger Museen“ nimmt am 1. Oktober 2020 ihre Arbeit auf. Mit dem Verbund von Lindenau-Museum Altenburg und dem Schloss- und Kulturbetrieb wird der im Sommer 2020 von Stadtrat und Kreistag abgesegnete Beschluss umgesetzt. Die künftig enge Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen ermöglicht eine noch erfolgreichere Entwicklung des Schlossberges. Leiter der Arbeitsgemeinschaft wird Dr. Roland Krischke, Direktor des Lindenau-Museums.

Mit dem Lindenau-Museum Altenburg, dem Schloss- und Spielkartenmuseum, dem Naturkundemuseum Mauritianum sowie dem Landestheater Altenburg herrscht auf und um den Schlossberg der Skatstadt Altenburg eine Dichte an Kultureinrichtungen, die ihresgleichen sucht. Durch die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „Altenburger Museen“ wird das Lindenau-Museum am Fuße des Schlossberges enger mit dem Residenzschloss und den anderen vom Schloss- und Kulturbetrieb betreuten Einrichtungen verknüpft.

Die Synergieeffekte, die sich aus dem Zusammenschluss der beiden Häuser ergeben, sollen zum einen zu einer stärkeren Außenwirkung führen, zum anderen kann so an einem gemeinsamen Entwicklungsplan für die Zukunft des Schlossberges gearbeitet werden. Von herausragender Bedeutung für die Entwicklung des Schlossberges wird die Sanierung und Modernisierung des Lindenau-Museums sowie der Bezug des Herzoglichen Marstalls in einigen Jahren sein.