Werke nach Kopenhagen verliehen

Bei der Ausstellung „Mother!“ im Kopenhagener Louisiana Museum of Modern ist das Lindenau-Museum mit zwei Exponaten vertreten. Die Reise nach Dänemark wurde von Sano di Pietros „Madonna mit Kind, verehrt von Engeln und Heiligen“ (um 1450–55) und Wilhelm Lachnits „Schwangerem Proletariermädchen“ (1924/26) angetreten. Beide Exponate werden bis Ende August 2021 in der Ausstellung zur sehen sein. Die Gemälde aus Altenburg spannen dabei den Bogen von frühen im religiösen Kontext entstandenen Mutterdarstellungen bis hin zur modernen Kunst. Dänemarks bedeutendstes Museum für moderne und zeitgenössische Kunst widmet sich mit seiner Ausstellung den kulturhistorischen, philosophischen und psychologischen  Aspekten der Mutterschaft mithilfe der Kunst.
Zu sehen ist die Ausstellung im Louisiana Museum of Modern Art Kopenhagen vom 21. April bis zum 29. August 2021.

80. Geburtstag von Peter Schnürpel

Am 20. Februar 2021 feiert der Altenburger Künstler Peter Schnürpel seinen 80. Geburtstag. Durch zahlreiche Ausstellungen im Lindenau-Museum sowie als Dozent im Studio pflegen Künstler und Kunsteinrichtung seit Jahrzehnten eine enge Verbindung.

Zu diesem besonderen Jubiläum präsentiert das Lindenau-Museum in der Kunstgasse 1 eine Auswahl an grafischen Arbeiten des Künstlers, die in den letzten 40 Schaffensjahren entstanden sind. Unter den Exponaten befinden sich Radierungen, Zeichnungen und Lithografien. Sie erlauben einen Einblick in die verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers. Im Mittelpunkt seiner Darstellungen steht der Mensch. Ausgehend von der Bewegung der Figuren schließt er auf die Gefühlswelt Einzelner oder ganzer Gruppen. Dabei besinnt er sich auf die antiken Meister und strebt als genauer Beobachter nach dem idealen Körper. In seinen Figurenbildern spielt Peter Schnürpel mit den verschiedenen Variationsmöglichkeiten, die ihn die Radierung bietet. Hier zeigt sich seine besondere Kunstfertigkeit.

Lindenau 21 PLUS

In der Bereinigungssitzung zum Bundeshaushaltsentwurf 2021 am 26. November 2020 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestag nicht nur über ein Sonderinvestitionsprogramm für die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten entschieden, sondern auch über Projektmittel „für kulturelle und museale Ziele, die im besonderen Bundesinteresse liegen“, das sind „insbesondere Digitalisierung, Provenienzforschung, kulturelle Bildung“ sowie „länderübergreifende kulturtouristische Ziele“. In Thüringen gehen diese bis zum Jahr 2027 ausgegebenen Mittel an die „Blaubuch-Einrichtungen“ Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Klassik Stiftung Weimar und das Lindenau-Museum Altenburg. Das Lindenau-Museum erhält jährlich bis zu 2 Millionen Euro.

Für das Lindenau-Museum Altenburg ist diese Förderung durch den Bund ein weiterer Meilenstein seiner schwungvollen Entwicklung nach der 2018 erteilten Zusage der Investitionsmittel für die Sanierung und Erweiterung des Museums in Höhe von 48 Millionen Euro durch den Bund und den Freistaat Thüringen.

Dank Förderkreis: Strawalde-Bestand des Lindenau-Museums Altenburg erhält Zuwachs

Jürgen Böttcher alias Strawalde gehört zu den renommiertesten und zugleich umtriebigsten Künstlern Ostdeutschlands. Sein Werk erstreckt sich mittlerweile über einen Zeitraum von knapp sieben Jahrzehnten und umfasst neben Gemälden und grafischen Arbeiten auch filmische Projekte.
Durch das Engagement des Förderkreises „Freunde des Lindenau-Museums“ e.V. konnten nun zehn Arbeiten des Künstlers für unsere Sammlung angekauft werden. Zusätzlich wurden uns fünf weitere Werke geschenkt. Bei den Arbeiten handelt es sich um Übermalungen von Kunstpostkarten sowie Schrifterzeugnisse des Künstlers. Die Ankaufsumme beläuft sich auf 5.000 Euro.

Ruth Wolf-Rehfeldt erhält den Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums 2021

Das Kuratorium des Gerhard-Altenbourg-Preises, des wichtigsten Thüringer Kunstpreises, hat in einer virtuellen Zusammenkunft am Samstag, dem 21. November 2020, nach einer mehrstündigen Beratung die Entscheidung über die Preisträgerin des Jahres 2021 getroffen. Die Wahl fiel auf die 1932 in Wurzen geborene und mittlerweile in Berlin lebende Ruth Wolf-Rehfeldt. Die Künstlerin zeigte sich von der Nachricht hocherfreut. Die Ausstellung im kommenden Jahr steht unter besonderen Vorzeichen, da das Lindenau-Museum zurzeit umfassend saniert und erweitert wird und die gewohnten Räumlichkeiten im Gebäude an der Gabelentzstraße nicht zur Verfügung stehen.

Ruth Wolf-Rehfeldt ist durch Schreibmaschinengrafiken („Typewritings“) bekannt geworden, die seit Anfang der 1970er-Jahre entstanden. Auf ihrer Erika-Schreibmaschine schuf sie mithilfe der Buchstaben, Zahlen und Zeichen abstrakte Kompositionen, aber auch konkrete Formen wie beispielsweise Schmetterlinge, Schuhe oder Wellen. Ihre Kunst war eine ironische Auseinandersetzung mit ihrem Brotberuf als Büroleiterin und „Schreibkraft“. Als autodidaktische Künstlerin im Überwachungsstaat wählte sie ein scheinbar unverfängliches Medium für ihre kritische Kunst, die zugleich zu einem Dialog mit internationalen Kunstströmungen wurde. Ihr Atelier in der Mendelstraße im Bezirk Pankow in Ost-Berlin entwickelte sich zu einem Treffpunkt der Kunstszene. Die originalen Werke bewahrte sie in ihrem Archiv, während Kopien der Werke als „Mail Art“ in der ganzen Welt kursierten.

Der Gerhard-Altenbourg-Preis ist mit insgesamt 50.000 € dotiert. Davon erhält die Künstlerin als Preisgeld 10.000 €. Das übrige Geld wird für Ausstellung und Katalog verwendet. Die Summe wird von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der Sparkasse Altenburger Land, dem Freistaat Thüringen und dem Förderkreises „Freunde des Lindenau-Museums“ e. V. aufgebracht.